Kinderwagenschieben kann so schön sein, wenn da nur das Dilemma mit den Handschuhen nicht wäre. Vor allem Mamas von älteren Babys kennen das Spiel nur zu gut: Handschuhe an, den Kinderwagen schieben, da braucht der Sprößling plötzlich etwas. Also Handschuhe aus, alles richten, Handschuhe wieder an und weiter geht’s, bis an der nächsten Ecke erneut Mamas handschuhfreie Fingerfertigkeit benötigt wird. Was ging mir dieses Hin und Her damals auf die Nerven! Einfach ohne Handschuhe zu schieben ist keine Option, mit kalten Händen das Kind erschrecken aber auch nicht. Ich suchte nach einer Erlösung und fand den Kinderwagenmuff.
Diese Handschmeichler kann man fertig kaufen oder aber in viel schöner selber nähen. Im Netz finden sich ganz viele Anleitungen und Tutorials dazu. Eine, die mir bisher am besten gefallen hat, ist das tolle Tutorial von lenipepunkt, Du findest es hier. Im Grunde kann man sich in der Stoffwahl austoben, alles ist möglich, Hauptsache, die Stoffe sind nicht dehnbar. Ich mag es praktisch und habe bisher beschichtete Stoffe für die Außenseite gewählt. So kann auch leichter Regen oder Schnee dem Muff nichts anhaben und die Finger bleiben trocken. Versteckt im Inneren des Muffs sorgt eine Lage Volumenvlies für Wärme. Teddyplüsch verwandelt des Muff in eine Kuschelhöhle für die Hände.
Im Grunde ist der Muff fix genäht. Lenipepunkt zeigt die Schritte in ihrem Tutorial ganz genau. Zwei Stoffe, die rechts auf rechts zusammengenäht werden, eine Wendeöffnung und das war es schon. Durch seine Fläche bietet sich der Muff aber herrlich für Verzierungen und Applikationen an.
Auf meinem Muff hat es sich ein Weihnachtslama gemütlich gemacht, das nach den Sternen reicht. Die Sterne habe ich aus den Resten den Streifen einer ausgedienten Warnweste ausgestanzt und aufgenäht. Sie leuchten, wenn in der Dunkelheit Licht auf sie fällt. Das sieht hübsch aus und macht den Spaziergang in der dunklen Jahreszeit gleich noch ein bisschen sicherer. Wer keine Warnweste zur Hand hat, kann die Reflexstreifen auch kaufen. Mittlerweile gibt es die in vielen Stoffläden, zum Beispiel bei extremtextil.
Zusätzlich habe ich beim Zusammennähen der Teile noch einen Rest Bündchen in der Rundung mitgefasst und eine doppelte Paspel eingenäht. Ich kann nicht anders, die Paspelliebe ist einfach zu groß. Das könnte man auch noch ausbauen und eine reflektierende Paspel einnähen. Versuche ich beim nächsten Mal.
Ich mag den Muff und finde ihn eine tolle Geschenkidee für all die frierenden Kinderwagenschieberinnen in meinem Freundeskreis – oder einfach gegen die eigenen kalten Finger. Macht Euch eine ruhige Advents- und Weihnachtszeit und lasst es Euch gut gehen.
Viel Freude beim Nachnähen! Und nicht vergessen: Näht Euch fröhlich!
Viel Freude beim Nachnähen!
Von Herzen, Eure Franziska