Wer kennt sie nicht: Diese mega kuscheligen Musselin-Halstücher! Mit seiner tollen Crash-Struktur schmeichelt sich der Baumwollstoff so richtig um den Hals. Gerade jetzt im Frühling passt ein Haarband perfekt dazu.
Schon lange wollte ich mir eines nähen, doch das gestaltet sich gar nicht so einfach. Mein Problem: Musselin ist ziemlich dünn und außerdem nicht dehnbar. Um das Haarband dennoch aus einem Webstoff zu nähen und trotzdem elastisch zu gestalten, habe ich nach Ideen gesucht und bei Vlieseline eine kostenlose Anleitung für ein geknotetes Haarband entdeckt.
Das Schnittmuster hat der Vlieshersteller im Rahmen seiner neuen ECOollection herausgebracht und einen Kniff eingearbeitet, nachdem ich gesucht hatte: mit einem eingenähten Gummi wird das Haarband elastisch. Und dünner Stoff bekommt mit einem Vlies aus recycelten PET-Fasern mehr Halt! Meiner Tochter hat das Haarband mit der Schleife total gut gefallen. Für mich selbst, habe ich eine Abwandlung mit Twist ausprobiert.
Dass der Gedanke, Rohstoffe wiederzuverwenden, mehr und mehr auch in die Nähbranche Einzug hält, freut mich riesig. Umso mehr freue mich mich, dass ich das neue umweltfreundlichere Vlies F220 schon vorab vernähen durfte und sagen kann: In meinem Test lies es sich problemlos verarbeiten. Vielmehr noch hat es mich inspiriert, die Haarband-Idee noch ein bisschen abzuwandeln. Herausgekommen ist ein Musselin-Haarband mit Twist, das ich sehr mag. Wie ich es genäht habe und meine Schnittmusterabwandlung findet Ihr unten im Beitrag zum Herunterladen.



Umweltfreundliches Bügelvlies
Für mein Haarband durfte ich das neue Vlies F220 aus recycelten Materialien von Vlieseline vernähen. Schon seit langem werden bei Vlieseline viele Gewebe aus 100% nachwachsenden Rohstoffen wie Wolle oder Baumwolle hergestellt. Immer mehr setzt der Hersteller nun zusätzlich noch auf recycelte Polyesterfasern. Für mich ist das eine tolle Möglichkeit, auch beim Nähen nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Schließlich ist der Verbrauch von Plastik so hoch wie nie zuvor. Millionen von Plastikflaschen, Tüten und Verpackungen belasten unsere Umwelt, obwohl sie eigentlich einen wertvollen Rohstoff für neue Materialien stellen könnten.
Für das Vlies F220 bereitet Vlieseline das Plastik leerer PET-Flaschen auf, um damit eine leichte, fixierbare Vlieseinlage herzustellen, mit der sich Kleinteile an Bekleidungen oder Stoffe für Bastel- und Handarbeiten verstärken lassen. Das Vlies ist prima, um zum Beispiel dünnen Musselinstoff zu verstärken. Es ist in in weiß und schwarz erhältlich, so dass Du helle und dunkle Stoffe damit verstärken kannst. Den gelben Musselinstoff für mein Haarband habe ich mit weißem F220 verstärkt.
Haarband nähen – Das brauchst Du
- Musselinstoff (zum Beispiel in gelb mit weißen Punkten von Stoffe Hemmers*)
-
Bügeleinlage F220 aus 100% Recycling-Polyester* von Vlieseline®, HIER findest Du noch mehr Infos
- Gummi, 2 cm breit, 13 cm lang*
- Nähgarn
- Lineal (z. Bsp. dieses 15 cm × 60 cm Lineal*)
- Schere
- Nähmaschine

So nähst Du ein Haarband aus unelastischen Stoffen

Für einen Kopfumfang von 55–58 cm benötigst Du zwei Streifen aus Musselin mit einer Länge von 50 cm und einer Breite von 15 cm (inklusive Nahtzugabe). Diese Maße entsprechen fast exakt den meisten Zuschneidelinealen, so dass Du das Lineal beinahe als Schablone nutzen kannst. Zusätzlich zu den beiden Streifen benötigst Du noch vier Endstücke (jeweils gegengleich zugeschnitten) und einmal den Schlauch für den Gummizug. HIER kannst Du die Schablone herunterladen.
- TIPP: Wenn Du das Haarband für Kinder nähen möchtest, benötigst Du die beiden Musselin-Streifen in der Größe 47 cm × 13 cm. Die Nahtzugabe ist auch hier schon eingerechnet. Das Gummiband reicht dann in 11 cm. Das Schnittmuster für die Endstücken und den Schlauch für den Gummizug findest Du ebenfalls in der Downloadvorlage.

Nachdem das Vlies aufgebügelt ist, legst Du den ersten Streifen der Länge nach rechts auf rechts zusammen und steppst die lange Kante ab. Die beiden kurzen Seiten bleiben zum Wenden offen. Den zweiten Streifen nähst Du genauso.

Ziehe den Streifen so zurecht, dass die Naht in der Mitte des Streifens liegt. Damit später nichts knubbelt, ist es gut, jetzt schon die Nahtzugabe auseinander zu bügeln.

Jetzt kannst Du schon die beiden Streifen auf rechts wenden. Dafür stülpst Du die innenliegende rechte Stoffseite nach außen. Nimm dafür ein Kochlöffelstiel zu Hilfe. Forme anschließend den Streifen gut aus. Bügeln ist auch eine gute Idee.

Das Haarband soll diese typische Wickeloptik bekommen, manche nennen es deshalb auch Twist-Stirnband oder Turban-Haarband. Das sieht raffiniert aus, ist aber ganz leicht umzusetzen. Lege dafür die beiden vorbereiteten Streifen über Kreuz. Wichtig ist, dass die Mittelnaht dabei nach oben schaut, wie auf dem ersten Bild zu erkennen.
Lege dann zunächst den ersten Streifen so zusammen, dass er den zweiten Streifen einschließt. Danach wiederholst Du diesen Schritt mit dem übrigen Streifen.

Jetzt ist der Twist schon gut zu erkennen. Fehlen nur noch die Endstücke und der Gummizug. Zuvor legst Du aber noch die Enden der Streifen in Form.

Falte dafür zuerst die obenliegende Lage des Streifens nach innen, danach die untenliegende. So dass das erste Ende des Streifen das zweite Ende einschließt. Fixiere alle Lagen mit einer Heftnaht und wiederhole diesen Schritt mit dem übrigen Streifen.

Um den Gummizug zu verstecken, nähst Du einen Schlauch. Lege den Zuschnitt dafür längs zur Hälfte, die rechte Stoffseite liegt innen. Nähe dann die lange Kante entlang (die beiden kurzen Seiten bleiben offen), so dass ein Schlauch entsteht. Zuppele alles so zurecht, dass die Naht in der Mitte des Schlauches liegt. Bügle die Nahtzugabe auseinander und wende dann den Streifen auf rechts.

Mit einer Sicherheitsnadel lässt sich das Gummiband leicht in den Schlauch ziehen. Der Stoff ist etwas länger als der Gummi, damit er sich anpassen kann, wenn das Gummiband am Kopf gedehnt wird. Sichere den Streifen an beiden Enden mit einer Naht, damit der Gummi nicht herausrutschen kann.

Jetzt baust Du ein “Sandwich” mit den Endstücken und dem eingenähten Gummi, wie es die Bilder zeigen. Wichtig ist, dass Du die Nahtzugaben an den Ecken einschneidest. So knubbelt nach dem Wenden nichts.

Bügle an den Enden des Gummteils die Nahtzugaben nach innen und schiebe jeweils ein Ende über die eingeschlagenen Enden der beiden Haarbandstreifen. Wenn alles sitzt, nähst Du beide Teile zusammen. Steppe dabei zuerst entlang der eingeschlagenen Nahtzugabe entlang, um alles zu fixieren. Danach kannst Du zur Sicherheit noch einmal rund um das Endstück nähen und fertig ist Dein Haarband.

- Wichtig: Schiebe das Bügeleisen nicht über den Stoff, dabei könnte das Vlies verrutschen. Besser ist es, das Bügeleisen punktuell aufzusetzen und Schritt für Schritt auf den Stoff zu drücken.

Um dem Musselin genügend Halt zu geben, verstärkst Du ihn mit der Vlieseinlage F220 aus Recycling-Polyester. Schneide das Vlies wie zuvor den Stoff zwei Mal mit den Maßen 50 cm × 15 cm zu und bügele es mit etwas Druck bei mittlerer Hitze auf die Rückseite des Stoffs. Lass den Stoff danach kurz auskühlen, damit sich Vlies und Stoff gut miteinander verbinden. Auf diese Weise verstärkst Du auch noch die vier zugeschnittenen Endstücken. Der Schlauch für den Gummizug benötigt dagegen keine Verstärkung.
PS: *Die verwendeten Materialien für diesen Beitrag habe ich direkt verlinkt. Darunter sind auch sogenannte Partner-Links (alle mit einem * als Kennzeichnung). Kaufst Du über sie eines der Produkte, bekomme ich eine kleine Provision. Für Dich ändert sich der Kaufpreis dadurch nicht. Du hilfst mir damit, diesen Blog und neue DIY-Beiträge zu finanzieren. Alle Materialien sind selbst gekauft und die Erwähnung erfolgt, weil ich sie vorbehaltlos empfehlen kann. Ihre Nennung ist nicht beauftragt.

Hach, nähen fetzt einfach, erst recht mit umweltfreundlichen Materialien! Ich führe jetzt mein neues Haarband aus und bin total gespannt, welche Ideen Du noch hast. Erzähle mir gern davon, zum Beispiel bei Instagram. Oder wir lesen uns im nächsten Newsletter. In jedem Fall wünsche ich Dir viel Freude beim Nachmachen, Deine
Franziska
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