Warum wir immer leere Milchtüten im Haus haben? Weil sie sich prima wiederverwenden lassen! Das Material besteht aus mehrere Schichten Karton und Folie, die sich einfach trennen lassen. So bekommst Du eine Art Papier, das sich toll vernähen lässt. So ähnlich wie SnapPap, nur eben selbstgemacht!
Aus meinem neuen Milchtüten Upcycling habe ich ein praktisches Set für die Reiseunterlagen genäht. So ist ein Mäppchen für Tickets und kleine Reiseunterlagen entstanden. Und aus den Karton-Resten, die noch übrig waren, habe ich eine Hülle für den Reisepass und ein Checkkarten-Etui genäht. Wie ich dabei vorgegangen bin, zeige ich Dir hier im Video.
Zusätzlich habe ich Dir eine Grundanleitung zusammengetragen, in der ich Dir zeige, wie ich nähbares Papier aus Milchtüten herstelle. Lass uns loslegen!
Das brauchst Du für das Reise-Set
- Schiffchen-Stickschablone aus Edelstahl
- Textil-Stempelkissen* in der Farbe Teal Zeal
-
Stempel: “little dot”, “Blubberblasen”, Buchstaben & Wal (von @rhein.ins.kreative geschnitzt)
* Werbelinks
Milchtüten Upcycling – so geht’s:
Das Prinzip ist einfach: Milchkartons bestehen aus mehreren Materialschichten. In der Regel ist Papier bzw. Karton die Hauptkomponente. Auf der Oberseite klebt meist eine bedruckte Folie. Im Inneren sind die Kartons mit einer silbernen Haut überzogen, die wasserdicht und lebensmittelecht ist.
Für meine Milchtüten Upcycling Ideen entferne ich die oberste Folienschicht. Das geht am besten, indem ich die Milchtüte fest zusammenknautsche und zwischen den Händen rolle. Durch das Knautschen wird der Karton weich und die Folie beginnt sich zu lösen. Meist kann ich sie an einer Ecke fassen und dann im Ganzen abziehen. Je feiner Du knüllst, umso dezenter wird der Knitterlook. Mich erinnert die Oberfläche ein bisschen an Leder.
- Tipp: Möchtest Du lieber eine glatte Oberfläche erhalten, kannst Du die Milchtüte über Nacht in Wasser einlegen. So löst sich die Folie ebenfalls.
Milchtüte bearbeiten
Das Milchtüten-Material lässt sich prima in Stücken reißen. So erreichst Du beispielsweise einen tollen Look, der an die Wellen im Meer erinnert. Diesen Effekt habe ich für die Reisepass-Hülle genutzt. Milchtüten lassen sich aber auch mit der Schere oder mit dem Rollschneider schneiden.
- Wichtig: Verwende nie dieselbe Klinge, die Du auch für Stoff benutzt! Durch den Materialwechsel wird sie schneller stumpf. Besser ist es, mit verschiedenen Klingen zu schneiden.
Milchkarton einfärben
Das nähbare Papier ist weicher als “echtes” Papier und ziemlich saugfähig. Das kann man sich zu nutze machen und den Milchkarton vor dem Nähen einfärben. Dafür nehme ich gern Acrylfarbe. Sie hat den Vorteil, dass sie sich mit Wasser verdünnen lässt und wasserfest eintrocknet. Das bemalte Papier bekommt so eine matte Oberfläche, die sogar etwas Feuchtigkeit aushält. Für die Reisepasshülle macht sich das perfekt!
- Tipp für den Aquarell-Look: Einen typischen Wasserfarben-Look erreichst Du, wenn Du das Papier wässerst. Die Oberfläche muss richtig feucht sein. Dann genügen nämlich kleinste Farbtupfer. Sie zerlaufen unregelmäßig und ergeben einen künstlerischen Look. Varianzen erreichst Du, in dem Du die Farbe mehr oder weniger mit Wasser mischst.
Milchtüte mit Stoff verkleben
Dass sich die silberne Beschichtung der Milchtüte super zum Applizieren bzw. Verkleben eignet, kennst Du vielleicht schon von den Weihnachtsanhängern aus Milchkarton. Die silberne Schicht schmilzt bei Hitze und verklebt dauerhaft mit einem zweiten Material. Für die Anhänger habe ich auf diese Weise zwei Kartonschichten miteinander verklebt. Beim Reise-Set ist Stoff als Gegenpart zum Einsatz gekommen. So lässt sich Karton und Stoff ganz einfach ohne zusätzlichen Leim miteinander verkleben – und das dauerhaft!
- Bügel-Tipp: Zum Bügeln wähle ich die höchste Temperatur am Bügeleisen und setze das Eisen schrittweise auf. Schau, dass Du es nicht schiebst. Dabei könnte der Stoff verrutschen. Es braucht ein bisschen Zeit, bis die silberne Beschichtung schmilzt. Bügel mit viel Druck und lass dem Kleber Zeit zum Auskühlen. So kann er sich optimal entfalten.
Tipps zum Nähen mit Milchtüten
Das Material von Milchtüten lässt sich erstaunlich gut vernähen. Egal, ob Gerad- oder Zickzack-Stich, im Prinzip funktionieren beide Stiche gleich gut. Generell sollten die Stiche nicht zu eng gewählt werden. Durch das Einstechen perforiert das Material und könnte schneller einreißen. Mit dem Geradstich in einer Länge von 2,4 mm (und länger) habe ich gute Erfahrungen gemacht. Zum Nähen nutze ich außerdem eine Universal-Nadel in Stärke 80. Kommen mehrere Lagen Material zusammen, kann die Nadel auch stärker sein.
Milchtüten Upcycling verzieren
Das weiche Material ist Papier sehr ähnlich. Es lässt sich hervorragend bestempeln. Dafür nutze ich gern Stempeltinte, die für Stoffe gedacht ist. Nach dem Trocknen kann man die Motive bügeln und so nachträglich noch fixieren. Theoretisch wäre der Milchkarton dann waschbar. Das würde er vermutlich nicht aushalten, aber die fixierte Tinte verläuft nicht mehr, wenn die Dokumenten-Hülle mal ein paar Tropfen Wasser abbekommt. So wird das Projekt noch haltbarer.
Und jetzt bist Du dran! Aus Milchtüten und Kartons kannst Du auch prima Geschenktüten basteln oder sogar Schwimmkerzen herstellen. Ich wünsche Dir viel Freude beim Nachmachen und Ausprobieren ♥
Mit lieben Grüßen,
Franziska
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