Wenn es Dinge gibt, die hier nie ausgehen dürfen, dann sind das Milchtüten! Warum? Weil Du sie ganz leicht von ihrer bedruckten Folie trennen kannst und eine Pappe erhältst, die sich sogar vernähen lässt. Und das ist noch nicht alles! Auf der Innenseite sind Milchtüten beschichtet. Das macht den Karton wasserabweisend und langlebiger. Oft ist diese Beschichtung silbern, manchmal auch braun und immer ist sie magisch!
Richtig gelesen! Was die silberne Beschichtung so besonders macht, ist ihre Eigenschaft, bei Hitze zu schmelzen! Das bedeutet, dass Du Milchpappe einfach mit Stoff vereinen kannst, und zwar ganz ohne Kleber! Wie einfach das geht, habe ich im ARD Buffet gezeigt (HIER kannst Du die Sendung anschauen).
Einfach bügeln, abkühlen lassen und schon “klebt” die Pappe dauerhaft am Stoff. Mit der Technik kannst Du einfachen, aber effektvollen Weihnachtsschmuck aus Milchkarton basteln. Oder aber wunderbare Adventskalender! Drei Kalender-Ideen stelle ich Dir hier zum Nachbasteln vor.
Adventskalender aus Milchkarton basteln
Das brauchst Du:
- leere Tetrapacks, z. Bsp. Milchtüten, Saftkartons oder ähnliches
- Stoffreste (z. Bsp. Musselin, Frottee, Waffelpiqué) oder ausgediente Haushaltstücher
- festes Nähgarn, z. Bsp. Jeansgarn oder extra starkes Garn (Stärke 28)
- Universalnähnadel in Stärke 100
Zum Aufhängen der Adventskalender:
- Für den Sternkalender: Vierkantholz & Holzperlen
- Für den Häuschen-Kalender: altes Frühstücksbrettchen
- Für den Tannen-Kalender: Blumen- oder Wickeldraht, 0,65 cm & Gardinenhaken
So geht’s:
Milchtüten vorbereiten:
Wasche zunächst die Milchtüten aus, trockne sie und schneide sie dann so auseinander, dass eine flache Fläche entsteht. Jede Milchtüte besteht aus drei verschiedenen Schichten. Die bedruckte Folie lässt sich einfach abziehen, wenn Du sie an einer Ecke des Kartons zu fassen bekommen hast. Entferne sie komplett. Übertrage den Stern auf den Milchkarton mithilfe der Schablone. Schneide den Stern aus. Lege ihn so auf den Stoff, dass die silberne, beschichtete Seite des Sterns zum Stoff zeigt. Bügle den Stern auf den Stoff.
- Tipp: Stelle das Bügeleisen auf “Baumwolle” und bügle mit etwas Druck. Die Beschichtung braucht etwas Zeit, bis sie schmilzt. Lass den Stern anschließend gut auskühlen. So verbinden sich Stoff und Milchkarton am besten.
Stoff für die Tasche anbringen:
Lege den Stoff für die Tasche doppelt, sodass eine saubere Bruchkante entsteht. Positioniere den Stoff so auf der Stoffseite des Sterns, dass der Taschenstoff die Form zu ca. 2/3 bedeckt und eine Eingriffsfläche entsteht, die genügend breit ist. Schließlich soll ja später auch etwas in die Tasche hineinpassen.
- Tipp: Wenn Du für die Sterne ausgediente Frottee-Waschlappen verwendest, kannst Du die Saumkante für die Eingriffstasche nutzen, wie auf dem zweiten Bild zu sehen. Sie ist schon versäubert und gibt der Tasche zusätzlich Stabilität. Positiver Effekt: Die Stofflagen werden nicht so dick, weil nur zwei Lagen vernäht werden müssen.
Milchtüte und Stoff zusammennähen:
Lege den Stern samt dem Stoff für die Tasche unter der Nähmaschine, dass Du auf die Karton-Seite des Sterns schaust. So kannst Du Dich besser an den Schnittkanten orientieren. Nähe einmal rund um den Stern herum. Wenn Du den Look versetzter Nähte magst, kannst Du auch ein zweites Mal herumnähen.
Einstellungen zum Nähen:
- Mit einer 100er-Universalnadel hat es bei mir am besten geklappt.
- Wähle einen längeren Geradstich (Stichlänge 2,8 bis 3), damit der Karton nicht zu sehr perforiert wird.
- Dickeres Garn ergibt einen tollen haptischen Effekt und sieht besonders schön aus.
Stern ausschneiden:
Beim Zurückschneiden des Stoffes hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder schneidest Du exakt am Karton entlang und erhältst eine saubere Kante. Oder Du lässt den Stoff ein bis zwei Millimeter überstehen, sodass er über den Karton hinausragt. Vor allem bei braunen Kartons sieht der Kontrast zwischen Stoff und Karton sehr schön aus.
Muster oder Schriften stempeln:
Weil der Karton so saugfähig ist, kannst Du Muster auf die Sterne stempeln, so wie Du es auch von Papier kennst. Schau mal, was Du dafür im Haushalt alles findest. Ich bin zum Beispiel über Schrauben mit einem flachen Köpfchen gestolpert, mit denen sich hübsche Stern-Muster stempeln lassen. Alternativ kannst Du auch die Zahlen und Ziffern der Adventstage aufstempeln.
Taschen füllen:
Dein Stern ist fertig. Jetzt kommt das Schönste: Stecke liebevolle Botschaften in die entstandenen Taschen oder befülle sie ganz klassisch mit Schokolade und Pralinen. Für meinen Adventskalender habe ich 24 aus verschiedenen Milchtüten genäht und an einem Vierkanthölzchen aufgehangen. Wie ich das genau gemacht habe, siehst Du ausführlich im Video. Natürlich kannst Du Deine Sterne auch an einem hübschen Ast dekorieren. Lass Deiner Kreativität freien Lauf!
Adventskalender für Eilige:
Falls die Zeit bis zum 1. Dezember nicht mehr für einen großen Adventskalender reicht, zeige ich Dir im Video eine zweite Kalendervariante mit vier Tannenbäumchen – ein Bäumchen für jeden Adventssonntag. Die Bäumchen werden genauso gebastelt wie die Sterne. Mit einer Holzklammer unten und einer Gardinenklammer oben sind die Bäumchen ganz fix aufgehängt. Im Video zeige ich Dir auch, wie leicht Du einen passenden Aufhänge-Ring aus Draht wickeln kannst.
Ein Nikolaushaus für jeden Adventssonntag:
Und weil auch zu Weihnachten aller guten Dinge drei sind, habe ich noch eine dritte Idee für Dich: Nikolaushäuschen an einem Frühstücksbrettchen. Die Häuschen sind wie auch die Bäumchen und die Sterne aus Milchtüten genäht. Vier Stück an einem Frühstücksbrettchen ergeben einen stimmungsvollen Adventskalender, den Du auch kurz vor knapp noch basteln kannst. Im Video siehst Du, was Du dabei beachten solltest.
Übrigens: Hier im Blog findest Du auch die Anleitung für eine passende Adventswimpelkette. Und wenn Du hier schon ein bisschen länger mitliest, hast Du in den Formen vielleicht die weihnachtlichen Mug Rugs wiedererkannt. Die passen perfekt dazu und ergeben sogar eine passende, selbst genähte Füllung!
Ganz viel Freude beim Nachbasteln,
Deine Franziska
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