Wenn die Restekiste im Nähzimmer mal wieder überquillt, ist es Zeit, daraus ein paar Anhänger zu fertigen. In Form eines Fisches bringen die nämlich nicht nur gute Laune, sondern auch eine Portion Glück mit sich. Warum? Na, wenn schon eine Karpfen-Schuppe allein ins Portemonnaie gesteckt, für Glück sorgt, wie viel Gutes muss dann erst ein ganzer Fisch mit sich bringen?
Natürlich baumeln die Anhänger auch gern an Taschen, verzieren Beutel und dienen genau so gut als Namensschilder für die Kindergartenausstattung. Und auch als Schlüsselanhänger zaubern sie fröhliche Stimmung. Du merkst schon, das sind Multitalente, die super fix genäht und wirklich einfach nachzumachen sind. Komm mit ins Nähzimmer, ich zeige Dir, wie wenig Material Du dafür brauchst und wie es funktioniert:
Anhänger aus SnapPap – Das brauchst Du
- Material, das nicht ausfransen kann, am liebsten SnapPap (wo es das gibt, was das genau ist und warum ich es liebe, kannst Du in meinem Beitrag “Label einfach selbstgemacht” nachlesen), genauso gut klappt es aber mit Leder oder Textil- oder Wollfilz – das Material soll mindestens doppelt so groß sein, dass der gewählte Fisch zwei Mal darauf passt
- Motivvorlage – die GRATIS-Vorlage für die Fische findest Du hier
- weicher Bleistift (wenn Du SnapPap verwendest), Trickmarker bei allen anderen Stoffen
- Baumwollkordel (ca. 8 cm)
- Schere
- passendes Nähgarn
- Nähmaschine
- evtl. Stoff-Klammern zum Fixieren
Lade zunächst die Vorlage (klicke dafür auf das Bild) für die Fische herunter und drucke sie aus. Wähle dann den Fisch aus, der in der Größe am besten zu Deinem Nähprojekt passt. Und falls Dir gerade die Idee kommt, die Fische anderweitig zu verwenden: Jupp, die eignen sich natürlich auch super als Appliziervorlage. Probier’ das gern mal aus!
Den gewählten Fisch bitte einmal ausschneiden – und sich dabei von seiner Fröhlichkeit anstecken lassen.
Nun legst Du das Material doppelt. Welche Stoffseite dabei innen liegt, ist bei SnapPap, Leder und Filz egal – sie sehen von beiden Seiten schön aus. Hast Du Dich für einen anderen Stoff entschieden, muss die rechte Stoffseite außen liegen. Positioniere dann den ausgeschnittenen Fisch obenauf und übertrage seine Konturen mit dem Stift aus das Trägermaterial.
Lege jetzt die Baumwollkordel doppelt und schiebe die beiden Enden so zwischen die Stofflagen, dass sie vorne am Maul des Fisches im Inneren des Stoffes verschwinden. Nicht vergessen: Alles gut fixieren! Im nächsten Schritt wird genäht und die Konturen des Fisches dabei aufgestickt. Ich mache das am liebsten “frei Schnauze”. Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, übertrage noch die Linien für die Flosse und das Gesicht auf Deinen Stoff.
Das ganze Päckchen kommt nun unter den Nähmaschinenfuß. Nähe entlang der Konturen mit einem Geradstich. Für den kleinsten Fisch verringere ich die Stichlänge etwas (auf ca. 1,5), damit die Rundungen des Fisches besser gelingen. Umrunde den Fisch ruhig ein paar Mal. Wenn Du dabei nicht immer die erste Naht triffst, sorgt das für einen hübschen “handmade”-Effekt. Das Gesicht und die Flossen sticke ich dabei gleich mit auf. Die Kordel wird auf diese Weise mit eingenäht und fest fixiert.
Schon fast fertig ist der Fisch und sieht aus, als würde er direkt über den Nähtisch schwimmen wollen. Bevor er Dir entwischt, schnappe Dir noch einen Radiergummi und radiere die Bleistiftlinien aus, wenn sie bei Dir so sichtbar sind wie hier zu sehen. Hast Du die Linien mit einem Trickmarker aufgezeichnet, verschwinden sie von allein in den nächsten Stunden.
Im letzten Schritt musst Du den Fisch nur noch sorgfältig ausschneiden. Sei besonders vorsichtig an der Stelle, wo die Enden der Kordel im Fisch verschwinden, die sollen schließlich nicht beschädigt werden. Klappe dafür am Maul des Fisches den Stoff nach oben und schneide jede Lage einzeln bis zur Naht zurück.
Tataaaa, Dein Fisch ist fertig – das ging fix, oder? Auf diese Weise lassen sich aus vielen einfachen Formen fröhliche Anhänger zaubern. Toll eignen sich auch die kleinen Anker von meiner Windeltasche, schau mal hier.
Bei mir ziert der Fisch einen Kindergartenbeutel und macht die freche Möwe ganz nervös. Aber so ein bisschen Nervenkitzel muss ja auch mal sein.
PS: Die Nähzutaten für diesen Beitrag stammen von:
- Herringbone und Blumenstoff für den Kindergartenbeutel: Frau Tulpe
- SnapPap und Öse: snaply
Ganz viel Spaß wünsche ich Dir beim Nacharbeiten und nicht vergessen: Näh Dich fröhlich!
Franziska