Wenn Nählust auf hübsche Stoffe trifft, sind diese Kissenhüllen nicht weit. Nähe sie mit oder ohne Paspel, verziere sie mit einer Applikation oder halte sie ganz schlicht. Kombiniere drei verschiedene Stoffe oder nähe sie Ton in Ton – bei diesem Projekt kannst Du Dich so richtig austoben.
Kissen nähen – für eine Kissenhülle brauchst Du:
- Stoffe für die Vorder- und Rückseite (geeignet sind Webware, Frottee oder Fleece und generell alle Stoffe, die sich nicht dehnen lassen)
- Paspelband (einmal in der Länge des Umfangs Deines Kissens), hier sind es 168 cm Paspel pro Kissen
- optional bei Applikationen: evtl. Motivvorlage (zum Beispiel der kleine Wal), Stoffreste, Vliesofix, Kram zum Verzieren
- passendes Garn
- Nähmaschine
- Schere
- Schere, Bügeleisen, passendes Nähgarn, Stift
So klappt es mit dem Applizieren:
- Die Kissenhülle, die hier beschrieben wird, passt über Kissen mit den Maßen 40 cm × 40 cm. Für eine Kissenhülle brauchst Du drei Zuschnitte, deren Maße Du ganz leicht selbst berechnen kannst. Je nach Größe Deines Innenkissens gibst Du zwei Zentimeter Nahtzugabe dazu, das sind ein Zentimeter pro Seite. Für die Vorderseite des Kissens schneidest Du also ein Quadrat mit den Maßen 42 cm × 42 cm zu. Dieses Teil kannst Du nach Lust und Laune verzieren. Die Vorlage für den kleinen Wal bekommst Du hier. Eine gratis Vorlage für einen Anker samt detaillierter Applizieranleitung gibt es hier.
- Für die Rückseite des Kissens kannst Du zwei Stoffe miteinander kombinieren, das sieht hübsch aus und ist eine feine Resteverwertung. Ton in Ton gehalten lenkt die Rückseite dafür weniger von der aufwändig verzierten Vorderseite der Kissenhülle ab. Die beiden Zuschnitte müssen jeweils 42 cm hoch und 30 cm breit sein.
- Nachdem Du das Vorderteil verziert hast, wird die Paspel auf die Vorderseite der Kissenhülle geheftet. Profis überspringen diesen Schritt bestimmt und fassen die Paspel einfach beim Zusammennähen der Teile zwischen. Wer aber sicher gehen möchte, dass die Paspel akkurat verläuft, fährt mit den paar Zwischenschritten sicherer. Nimm dafür das Vorderteil zur Hand und fixiere die Paspel rundherum auf der rechten Seite des Vorderteils.
- Die Kissenhülle soll abgerundete Ecken bekommen. Schneide dafür das Paspelband an den Kurven in kurzen Abständen vorsichtig ein, ohne dabei die Naht zu beschädigen. So lässt sich das Band wunderbar um die Kurven legen und es entstehen wie von selbst gleichmäßig abgerundete Ecken.
- Fixiere die Paspel rundherum mit Stoffklammern und lasse am Ende ein Stück überstehen …
- … ca. 8 cm lang sollen sich die Paspelenden überlappen.
- Nähe nun das Band auf das Vorderteil. Achte darauf, dass die Naht AUF DER NAHTZUGABE verläuft (also leicht versetzt neben der Naht des Paspelbandes). Das geht am besten mit dem Reißverschlussfüßchen.
Beachte:
- Beginne und beende diese Heftnaht jeweils 10 cm VOR den sich überlappenden Paspelbandenden!
- Belasse das Nähstück auf der Nähmaschine, die nächsten Schritte erledigst Du direkt an der Maschine
Senke die Nadel und lasse sie im Stoff stehen, während Du das Füßchen hebst und die folgenden Schritte ausführst:
-
Öffne am überstehenden Paspelband die Naht an der Paspel, ca. 8 cm bzw. soweit, bis die geöffnete Naht und der Beginn des Paspelbandes auf gleicher Höhe liegen. Schneide nun das innenliegende Band heraus …
-
… und schlage das Bandende ca. 4 cm nach innen ein …
-
… schiebe nun das eingeschlagene Paspelband unter den Paspelbandbeginn. Schlage das Paspelband um, so dass sich der Beginn des Bändchens im eingeschlagenen Paspelband befindet.
- Senke das Füßchen und führe die Naht zu Ende, dabei vernähst Du die Stelle, an der Beginn und Ende des Paspelbandes aufeinandertreffen.
- So sehen die geschlossene Paspel und die Heftnaht im Detail aus. So vorbereitet kannst Du die beiden Zuschnitte für die Rückseite der Kissenhülle zur Hand nehmen.
- Die beiden Teile für die Rückseite gilt es nun zu säumen. Falte die Zuschnitte dafür jeweils an einer der beiden langen Seiten 1 cm nach innen, so dass eine Bruchkante entsteht. Bügele diese und falte die Kante erneut 1 Zentimeter ein. Diese Saumkante kannst Du nun mit dem Geradstich aufeinandersteppen.
- Lege die beiden Teile so aufeinander, dass sich die beiden gesäumten Kanten um 14 cm überlappen und fixiere alles mit Stecknadeln oder Stoffklammern.
- Nun brauchst Du die beiden Lagen nur noch aufeinanderzunähen. Lege das Vorderteil und das aus zwei Zuschnitten bestehende Rückenteil rechts auf rechts aufeinander (also so, dass sich die beiden schönen Stoffseiten anschauen) und fixiere die Stofflagen sorgfältig. Die Paspel liegt dazwischen und wird beim Aufeinandernähen der Stoffe mitgefasst.
- Lege das Nähstück dabei so unter das Nähfüßchen, dass die Rückseite der Kissenhülle nach oben zeigt. So kannst Du die Wölbung des Paspelbandes gut als Führung für das Füßchen verwenden und ganz knapp neben dem Paspelband nähen. Nutze dabei unbedingt das Reißverschlussfüßchen.
- Erst jetzt im letzten Schritt schneidest Du die Ecken rund, um Platz zum Wenden zu schaffen. Mit einer Zick-Zack-Schere klappt das bestens. Alternativ schneidest Du die Nahtzugaben einfach vorsichtig an den Rundungen ein. Greife dann durch die Öffnung an der sich überlappenden Rückseite in die Kissenhülle hinein und wende sie auf rechts. Bügele sie sorgfältig und forme die Rundungen gut aus.
- Nun nur noch das Innenkissen hineinstecken und das Kissen ist fertig. Durch die Überlappung an der Rückseite sind keine zusätzlichen Knöpfe nötig – höchstens Du magst ihren dekorativen Effekt. Dann füge sie noch an der Überlappungskante ein.
So schnell ist Dein ganz persönliches Kuschelkissen genäht. Du wirst sehen, die nächsten gehen noch viel flotter von der Hand. Wenn Du Lust auf noch mehr Ideen und Nähinspirationen hast, melde Dich für meinen Newsletter an. Und zeige mir gern die Bilder Deiner Kissen auf der Facebookseite von Lange Hand – Näh Dich fröhlich!