Osteranhänger zu nähen ist sind eine tolle Möglichkeit, um kurz vorm Osterfest noch ein bisschen Frühlingsstimmung zu zaubern. Wenn es Dir wie mir geht, dann kommt Ostern immer so plötzlich. In Sachen Deko muss ich da meist ein bisschen improvisieren. Dieses Mal hat mich meine große Stoffrestekiste angelacht und daran erinnert, dass ich vor ein paar Jahren schon mal Osteranhänger gebastelt habe. Damals sind aus SnapPap kleine Osterhasen und Eier in verschiedenen Größen entstanden, den Beitrag findest Du [hier].
Eier sind es auch dieses Mal geworden. Sie gehören zu Ostern einfach dazu. Im Gegensatz zu ihren Doppelgängern mit der zerbrechlichen Schale halten die Osteranhänger aus Stoffresten allerdings viel mehr aus (was im turbulenten Familientrubel bei uns auch wirklich dringend nötig ist) und nachhaltig sind sie obendrein.
Für mein Gewissen sind die DIY-Osteranhänger auch eine feine Sache, schließlich muss ich für diese Deko-Idee keinem Huhn die Eier mopsen. Das Tolle an ihnen ist, dass Du sie nach Lust und Laune verzieren kannst. Mit einfachen Stickmustern zauberst Du hübsche Effekte. Noch einfacher ist es, die selbst genähten Eier mit Knöpfen zu verschönern. Das geht ganz fix, versprochen!
Osteranhänger nähen – das Material:
Das brauchst Du zum Nähen:
- Stoffreste wie Baumwollwebware oder Leinen (am besten unifarben, damit die Verzierungen zur Geltung kommen)
- Rest dünnes Volumenvlies (z. Bsp. H280 von Vlieseline)*
- Markierstift (z. Bsp. Frixion-Pen)*
- passendes Nähgarn, Schere
Das brauchst Du zum Verzieren:
Osteranhänger nähen – so geht’s:
Um einen Osteranhänger zu nähen, benötigst Du zwei Lagen Leinenstoff rechts auf rechts. Darunter legst Du eine Lage Volumenvlies. Stecke die Schablone auf den drei Lagen fest. Normalerweise würdest Du jetzt die Kontur der Schablone abzeichnen. Diesen Schritt überspringe ich immer und nutze die Schablone beim Nähen als Führung. Dafür setze ich den kompletten Materialstapel so unter das Nähmaschinenfüßchen, dass die Papierschablone zur Hälfte unter dem Füßchen liegt und die Nadel direkt neben dem Papier einsticht.
Nähe einmal rundherum und lasse im oberen Drittel eine mindesten 3 cm lange Wendeöffnung. Jetzt brauchst Du das Ei nur noch auszuschneiden (mit der Zackenschere geht das am besten) und kannst es auch schon durch die verbliebene Öffnung wenden.
Zum Wenden nehme ich mir ein Stäbchen zu Hilfe. So kannst Du die rechte Seite des Osteranhängers leichter nach außen stülpen. Nach dem Wenden ziehst Du alles sorgfältig in Form, indem Du die Konturen etwas zwischen den Fingern rollst. So entknubbelt sich alles gut. An der Wendestelle legst Du noch die Nahtzugaben nach innen und schon kannst Du mit dem Schließen der Öffnung beginnen.
Das Schließen der Öffnung geht am besten mit dem Leiter- oder Matratzenstich. Stich dafür entlang der Öffnung in die Nahtzugabe ein und führe den Faden abwechselnd von einer Seite zur anderen. Dabei legen sich die Fäden quer über die Öffnung und erinnern ein bisschen an die Sprossen einer Leiter. Bist Du am Ende der Öffnung angelangt, straffst Du den Faden ganz vorsichtig. Dabei zieht sich die Öffnung wie von Zauberhand zusammen und verschließt sich. Jetzt nur noch Faden verstechen und der Osteranhänger ist beinahe fertig. Alles, was jetzt noch fehlt, ist die Verzierung. Dabei kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen. Vier Varianten zeige ich Dir im Folgenden, aber Du hast sicher noch viel mehr Ideen.
Osteranhänger nähen und im Sashiko-Stil besticken
Die Sashiko-Stickerei kommt aus Japan. Die talentierten Hände der Frauen flickten mit dieser Sticktechnik schon vor hundert Jahren Löcher in der Alltagskleidung. Im Vorstich gestickt entstehen dabei zauberhafte Motive – meistens ganz klassisch mit weißem Garn auf blauem Grund.
Was ich an dieser Technik besonders liebe, ist ihre Einfachheit. Gestickt wird nämlich ohne Stickrahmen. In Japan lernen das schon die Vorschulkinder. Aus einfachen Linien entstehen nach und nach atemberaubende Muster. Meine Osteranhänger sind nur ein vager Anfang von dieser wunderbaren Technik.
Wenn Du mehr über Sashiko erfahren möchtest, lege ich Dir den Blog von Rosina Yingying ans Herz. In ihrem Beitrag “Sashiko – Traditionelle japanische Sticktechnik Schritt für Schritt lernen” erklärt sie alles ganz genau. Es gibt extra Sashiko-Nadeln. Diese sind länger als hiesige Sticknadeln und erleichtern die Arbeit. Für den Einstieg tut es aber eine übliche Sticknadel durchaus. Schau mal in Deiner Nadelkiste. Vielleicht findest Du einfach ein etwas längeres Sticknadel-Modell. Zusätzlich zur Nadel brauchst Du nur noch Sticktwist, um Deine Osteranhänger zu besticken.
Faden sichern ohne Knoten: Zeichne zunächst Linien mit dem Frixion-Pen (ich verwende die Stifte aus dem Schreibwarenladen. Ihre Tinte ist hitzeempfindlich und lässt sich einfach wegbügeln. Alternativ gibt es auch spezielle Markierstifte, deren Tinte mit Wasser gelöscht werden kann oder von selbst nach einiger Zeit verschwindet) in einem regelmäßigen Abstand auf das Ei. Ziehe dann Sticktwist in die Nadel, OHNE das Garn zu verknoten. Um den Faden zu sichern, stichst Du an einer beliebigen Stelle in den Osteranhänger und lässt die Nadel am Beginn der ersten aufgezeichneten Linie austreten. Ziehe den Faden nur soweit straff, dass noch ein bisschen an der Eintrittsstelle übersteht.
Jetzt legst Du den Faden zur Schlaufe, stichst einmal hindurch und ziehst ihn ganz sanft fest. Auf diese Weise entsteht ein mini Knoten auf dem Stoff, der den Faden sichert. Das überstehende Fadenende lässt sich dann einfach abschneiden.
- Tipp: Das Sichern des Fadens kannst Du auch im Video unten im Beitrag noch einmal genau ansehen.
Sticken im Sashiko-Stil:
Normalerweise wird der Stoff beim europäischen Sticken in einen Rahmen eingespannt und liegt ruhig da, während die Nadel ein und ausgestochen wird. Beim Sashiko-Sticken ist das anders – einfacher. Beim japanischen Sticken ist die Nadel der Ruhepol. Du hältst sie fest und schiebst den Stoff durch die Nadel. Diese Technik ist perfekt für kleine Projekte wie die Osteranhänger. Im Prinzip stichst Du erst eine lange Kette entlang des aufgezeichneten Musters auf. Dann schiebst Du den Stoff über die Nadel, glättest ihn und das Garn, bevor Du zu den nächsten Stichen ansetzt. Das hat echt was Meditatives!
Nach dem Sticken, bügelst Du den Osteranhänger. Die Hitze des Bügeleisens lässt die Linien des Frixion-Pens verschwinden.
Osteranhänger mit Schiffchen:
Ostern am Meer? Das bleibt in diesem verrückten Pandemie-Jahr nur ein Traum. Um die Sehnsucht zu lindern, kannst Du Osteranhänger nähen und mit kleinen Schiffen verzieren. Mit der Stickschablone ist das Anzeichnen der Einstichstellen super einfach. Wenn Du die Kreuzungspunkte mit Fäden verbindest, entstehen kleine Fadenkunst-Schiffchen (die auf Vorder- und Rückseite des Eis gleich aussehen) oder Du nähst die Linien nach. Das geht von Hand (zum Beispiel im Sashiko-Stil) oder auch mit der Nähmaschine.
So kommen die Schiffchen aufs Ei
Lege die Stickschablone auf das Ei und übertrage durch die Löcher die Kreuzungspunkte für die Linien. Danach lassen sich die Punkte mit einem Lineal miteinander verbinden. Auf diese Weise entsteht das Schiffchen. Entweder stickst Du nun die Linien nach oder Du verbindest für Fadenkunstschiffchen die Punkte mit dem Stickgarn. Wie das geht, siehst Du im Video.
Der Vorteil dieser Variante ist, dass die Vorder- und Rückseite des Osteranhängers später dasselbe Motiv zeigen. Eine weitere Idee wäre es, die Schiffchen im Plattstich auszufüllen. In verschiedenen Farbschattierungen entstehen so hübsche dreidimensionale Effekte.
Osteranhänger mit Knöpfen verschönern
Die vermutlich schnellste Variante, Deine genähten Osteranhänger zu verzieren, ist das Aufnähen von Knöpfen. Mit Anker-, Schiffchen- und Regenbogen-Knöpfen zauberst Du im Nu wunderbare Unikate.
- Tipp: Du kannst zwei Knöpfe mit einem Garn verbinden und auf diese Weise die Vorder- und die Rückseite des Osteranhängers identisch gestalten. Wenn er sich nachher sanft bewegt, sieht er von allen Seiten aus toll aus.
Osteranhänger klassisch besticken
Auch klassisch bestickt, sehen die Osteranhänger wundervoll aus. Und keine Angst, Du musst kein Profi sein, schon mit dem klassischen Rückstich zauberst Du hübsche Motive. Zeichne sie zuvor mit einem Frixion-Pen an. So hast Du Orientierung, wo Du einstechen musst. Nach dem Sticken verschwindet die Tinte beim Bügeln.
- Tipp: Meine Freundin Louise vom Label “Lieselou DIY” hat auf ihrem Blog eine umfassende Stickschule [klicke hier] erstellt und erklärt dabei, welche tollen Effekte Du schon mit ein paar wenigen Sticharten zaubern kannst. Schau das unbedingt mal an!
Osteranhänger dekorieren
Zum Schluss kannst Du mit Zwirn eine Schlaufe an die Osteranhänger nähen, um sie in den Osterstrauß zu hängen. Aber auch in einer Schale dekoriert sehen sie hübsch aus beim großen Osterfrühstück. Mit den passenden Mug Rugs für den Ostertisch ist Deine Osterdeko komplett.
Ich bin gespannt, wie Deine Osteranhänger aussehen und lade Dich ein, die Idee nachzumachen. Ich bin mir sicher, Du hast noch viele tolle Ideen, um Deine Anhänger individuell zu verzieren.
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Franziska
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