Kleine Hände nesteln gern. Sie entdecken Kleinteile, üben sich an Reißverschlüssen, öffnen Druckknöpfe und erforschen Klettbänder. Was liegt da näher, als für die Kleinen ein Fummelbuch zu nähen? Eines, das abgestimmt auf die Lieblingsdinge des Kindes zum ganz besonderen Begleiter werden wird. Eines, das immer wieder um Neuentdeckungen ergänzt und um Vorlieben angepasst werden kann. Eben eines, das schon beim Nähen Freude macht. Mit diesen 7 Tipps klappt das ganz bestimmt.
1. Finde ein Motto
Überlege, was das Kind momentan am liebsten mag. Sind es Fahrzeuge, bestimmte Tiere oder Farben? Schreibe alles auf, was Dir einfällt und sortiere anschließend. Gibt es Gemeinsamkeiten? Picke sie heraus und stelle Dein Fummelbuch unter ein Motto. Im Fummelbuch vom kleinen Herrn von Lange Hand sollte sich die ganze Kuschelbande aus meinen E-Books tummeln. Leitthema kann aber auch alles andere werden: gelbe Dinge, Zirkustiere, Fahrzeuge, Lieblingsessen, Kleidung, Haushaltsgegenstände, mein Weg zur Kita, Lieblingskuschelfreunde, Haustiere …
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2. Überlege Abenteuer
Steht das Motto Deines Buches fest, überlege welche Abenteuer das Kind mit seinem Fummelbuch erleben soll. Den ersten Blick ziehen natürlich die Motive auf sich. Richtig abenteuerlich wird es aber, wenn sich darin kleine Aufgaben verstecken. Überlege, wo Du zum Beispiel Reißverschlüsse, Knöpfe oder Klettverschlüsse einnähen kannst. Für überraschende Hörerlebnisse kannst Du Knisterfolie einarbeiten, dünne Rasselscheiben oder Quietscher in den Motiven verstecken. Für haptische Erlebnisse sorgen unterschiedliche Materialien. Plüsch, Leder oder Wachstuch sorgen für Abwechslung. Wunderbar eigenen sich auch dünne Kordeln, an denen sich mit kleinen Klammern Dinge befestigen lassen. Halte die Augen offen, im Haushalt wirst Du viele Dinge finden, die im Fummelbuch ein Eigenleben bekommen.
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3. Erstelle Aufgaben
Dein Kind übt sich gerade am Schleifenbinden? Dann nähe eine Kordel zum Binden in Dein Fummelbuch. Reißverschlüsse sind gerade schwierig? Dann nichts wie rein mit ihnen ins Fühlbuch. Dein Kind sortiert gern? Richtig, Du ahnst es schon: Sorge dafür, dass es in seinem Fummelbuch Dinge tun kann, die ihm gerade Freude machen und seinen Ehrgeiz wecken. Mit den richtigen Anreizen finden auch größere Kinder in den Büchern ihren Spaß.
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4. Entwerfe Motive
Aus Kreisen, Dreiecken und Quadraten lassen sich beinahe alle Motive zaubern. Glaubst Du nicht? Es gibt viele wunderbare Zeichenschulen für Kinder, die auch in Erwachsenen die Kritzelleidenschaft entfachen. Malen nach dem Baukastenprinzip nennen wir das gerne. Wir lieben dafür zum Beispiel die Bücher vom amerikanischen Illustrator Ed Emberley. Seine einfachen Formen sind wie geschaffen fürs Entwerfen von Applikationen und Nähvorlagen. Tolle, dreidimensionale Motive erzeugst Du dagegen, wenn Du umdenkst. Statt aus Papier ist das kleine Schiff zum Beispiel aus Stoff faltest. Das ist leichter als es aussieht. Nimm dafür dünne Stoffe und bügele nach jedem Schritt sorgfältig die Kanten. Probier es mal aus!
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5. Suche Inspirationen
Wenn Du selbst nicht zeichnen möchtest, kannst Du Dich an den Lieblingsmalbüchern aus dem Kinderzimmer orientieren. Einfach die Malbuchseite mit Klebeband an eine Fensterscheibe kleben, Blatt drauflegen und die Motivkonturen mit einem Stift nachziehen. So einfach ist das Abpausen. Malvorlagen gibt es übrigens auch kostenlos im Internet, zum Beispiel hier und hier. Hübsche Illustrationen findest Du auch auf vielen Produktverpackungen oder in Zeitschriften. Sind sie zu klein, hilft ein Kopierer beim Vergrößern. Nicht zuletzt gibt es viele Applikationsvorlagen im Netz. Eine feine Linksammlung kostenloser Motive hat zum Beispiel carla näht. erstellt. Und sicher hast Du selbst schon eine kleine Sammlung von Nähanleitungen daheim. Durchstöbere sie, viele bringen Schnittmuster mit, die sich auch für Applikationen eignen. Der Hoodiehase, Löwe Theo Tatzenherz, Willy Waldfuchs und die Kopfform vom Schnullerdrachen standen für die Motive im Fummelbuch des kleinen Herrn von Lange Hand Pate. Aber Achtung: Hab Respekt vor der Arbeit anderer! Fertige Motive übernehmen, ist nur für den privaten Gebrauch gestattet. Viele Anbieter führen dafür gesondert Lizenzen im Sortiment.
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6. Verstecke Entdeckungen
Stehen die Motive fest, überlege, wo Du Deine in Schritt 2 geplanten Abenteuer verstecken kannst. Das Mäulchen des kleinen Affen im Fummelbuch vom kleinen Herrn von Lange Hand bot sich zum Beispiel für einen Reißverschluss an. Interessante Gucklöcher liefern die Ösen in den Türen zum Löwenkönig. In der Bauchklappe des Fuchses verbergen sich mit Klettband am Rücken befestigt zwei kleine Fuchskinder, die auf Entdeckungsreise gehen können. Das Häschen im Schuh hat nicht nur seine Möhre parat, sondern passt auch auf, dass beim Schleifenbinden alles glattgeht. Der Schnullerdrache bringt neben schmutzigen Zähnen gleich die Zahnbürste mit. Das Schiff lässt sich dank zweier kleiner Ösen und einer eingenähten Kordel über die aufgestickten Wellen hin und her schieben. Und der kleine Katzenkönig hat verschiedene Kopfbedeckungen im Gepäck, die sich mit Druckknöpfen fix wechseln lassen.
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7. Hab Freude beim Nähen
Perfekt muss bei Fummelbüchern gar nichts sein. Was zählt ist allein der Spaß beim Nähen und Spielen. Mach Dir um krumme Nähte deshalb keine Gedanken. Wähle Materialien, die nicht ausfransen und es Dir leicht machen. Leder, Filz, Wachstuch und das wasch- und nähbare Papier SnapPap lassen sich für solche Zwecke ideenreich verarbeiten. Wähle zuerst die Hülle des Buches. Die einzelnen Seiten des Fummelbuchs des kleinen Herrn von Lange Hand hält zum Beispiel ein Klemmordner im A5-Format zusammen. Die Blätter haben einen Streifen SnapPap bekommen, der mit Ösen versehen wurde. Auf diese Weise lassen sich die Seiten später einfach austauschen. Auf die Rückseite der einzelnen Seitenzuschnitte ist zur Stabilisierung eine Lage Decovil I eingebügelt. Die gibt nicht nur Stand, sondern ist zugleich eine gute Basis für die Stickereien und Applikationen. Im nächsten Schritt folgten die Applikationen. Eine detaillierte Anleitung fürs Applizieren findest Du hier im Blog. Am Ende einfach zwei Seiten rechts auf rechts zusammennähen, wenden und beim anschließenden Absteppen auf der rechten Seite den mit Ösen versehenen Streifen SnapPap in die offene Seite schieben und mitfassen. Anschließend noch den Klemmordner mit einer Hülle versehen – und fertig ist Euer ganz individuelles Fummelbuch.